Geschichte der SPD Großheubach

1919-1949

Als am 01. Januar 1946 die erste Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Großheubach nach dem zweiten Weltkrieg stattfand, wurde auch darüber nachgedacht, wie lange es überhaupt schon die SPD in dieser Gemeinde gab.

Protokolle und Mitgliederlisten aus der Zeit vor 1922 waren nicht vorhanden. Einige Mitglieder aus den Anfängen des Ortsvereins aber lebten noch und konnten ihre Zugehörigkeit zur SPD bis auf das Jahr 1919 zurückgehend nachweisen.

Der 1. Vorsitzende der 1919 gegründeten SPD-Gruppe, Franz Wolf, leitete die Geschicke des Ortsvereins bis zum Jahre 1928. 30 Mitglieder gehörten bereits zu jener Zeit dieser Gemeinschaft an.

1928 übernahm Georg Zöller das Amt des 1. Vorsitzenden und stand dem Ortsverein bis zu dessen erzwungener Auflösung 1933 vor.

1946 erlaubte die Militärregierung schließlich wieder die Gründung von Parteien, so dass einer Reaktivierung des SPD-Ortsvereins Großheubach nichts mehr im Wege stand.

Dieser neue Anfang war nicht einfach. Jede Versammlung und auch deren Sprecher mussten der Militärregierung gemeldet werden. Auch über die Einnahmen und Ausgaben wurde genaue Rechenschaft verlangt. Aber alle Auflagen konnten die Mitglieder des Ortsvereins nicht entmutigen. So kam es auch, dass bereits im Wiedergründungsjahr 1946 drei Genossen der SPD in den Großheubacher Gemeinderat einziehen konnten: Josef Wolf, Pius Zöller und Kilian Zöller.

Mit Josef Wolf konnte die SPD sogar den 1. Bürgermeister der Gemeinde Großheubach stellen. Bis 1947 wuchs die Mitgliederzahl im Ortsverein auf 66 an und war damit die stärkste SPD-Gruppe im gesamten Kreis Miltenberg.

1950-1979

1953 fand erstmals eine SPD-Versammlung im Gasthof Bretzel statt. Die Bretzel ist danach bis zum heutigen Tag Versammlungslokal des SPD-Ortsvereins geblieben.

1953 wurde der 1. Vorsitzende Wilhelm Waigel von Valentin Gessner abgelöst.

Am 15.03.1958 wurde 1. Vorsitzender Gessner auch zum Kreisvorsitzenden gewählt, ein beachtlicher Erfolg für diesen tüchtigen Mann.

Zwei Jahre später, 1960 tauchte dann ein neuer Name in den Protokollen auf: Edgar Jung! Er gehörte bereits dem Kreis- und Gemeinderat an und wurde im gleichen Jahr 2. Vorsitzender. 1962 löste Edgar Jung den bisherigen Vorsitzenden Valentin Gessner ab und leitete die Geschicke des Ortsvereins bis 1967.

1967 wurde Edgar Jung zum Bürgermeisterkandidaten für Großheubach vorgeschlagen. Sein Wahlslogan "Neuer Schwung mit Edgar Jung!" reichte dennoch nicht aus, ihn in den Stuhl des 1. Bürgermeisters zu heben.

Bereits 1964 der Genosse Karl Wolf durch seinen Einsatz für die Werbung neuer Mitglieder besonders auf. Seine weiteren Aktivitäten innerhalb der Gemeinschaft trugen dazu bei, dass er am 26.05.1967 zum 1. Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt wurde.

Am 15.11.1969 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Walter Spörl übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden.

Im März 1972 wurde Hans Rithof 1. Vorsitzender und die Gruppe der Jungsozialisten wurde unter Leitung von Albert Weber auf Kreisebene aktiv, tatkräftig unterstützt von Nikolaus Paul.

Der Juli 1972 brachte einen großen Erfolg für Karl Wolf: er wurde 2. Bürgermeister der Gemeinde Großheubach, der er auch bis 1990 geblieben ist. 1973 übernahm er auch wieder die Aufgaben des 1. Vorsitzenden im Ortsverein. 1973 wurde Bernd Löhner zum Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten gewählt. Die Juso-Gruppe war in der Folgezeit sehr aktiv. Sie veranstaltete Sommernachtsfeste, Faschingsabende und sie errichtete Verkaufsstände zu Gunsten der Aktion "Sorgenkind". Die kulturelle Betreuung der Bevölkerung war das besondere Anliegen von Bernd Löhner, wobei ihn die Mitglieder seiner Gemeinschaft tatkräftig unterstützten.

Im Sommer 1974 schlug Edgar Jung vor, die beiden Sportvereine VfR und TV zusammenzufassen und sie als geschlossene Vereinigung auftreten zu lassen.

Sein Vorschlag ist 1979 Realität geworden. Leider hat Genosse Jung es nicht mehr erlebt, denn er verstarb unerwartet bereits 1976. 20 Jahre lang hatte Edgar Jung dem Gemeinderat angehört und sich immer mit ganzer Kraft für die Belange des Ortsvereins verwendet.

Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten wurde 1978 Armin Farrenkopf gewählt, der den Genossen Bernd Löhner ablöste. Auf der Generalversammlung im Januar 1979 verzichtete der bisherige 1. Vorsitzende Karl Wolf auf eine weitere Kandidatur. An seiner Stelle wurde Horst Siever zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Ein Höhepunkt im Vereinsgeschehen war zweifelsohne die 60-Jahr-Feier im September des gleichen Jahres.

Der renovierte Saal des Gemeinschaftshauses war zur Feier festlich geschmückt worden. Die Jagdhornbläsergruppe Großheubach, die Musikkapelle Großheubach und die Chorvereinigung umrahmten die dreistündige Feier, zu der viele Ortsvereine aus dem Kreisgebiet Abordnungen entsandt hatten. Bürgermeister Hegmann überbrachte die Glückwünsche des Marktgemeinderates und der Einwohnerschaft und hob die gute Arbeit hervor, die die SPD im Gemeinderat leistet.

Bundestagsabgeordneter Uwe Lambinus sowie Landtagsabgeordneter Dr. Heinz Kaiser überbrachten Glückwünsche. Dr. Bruno Friedrich, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, ehrte zahlreiche Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft. Die Festansprache wurde vom damaligen Justizminister Dr. Hans Jochen Vogel gehalten. Er verwies in seiner Rede auf die Geschichte des SPD-Ortsvereins Großheubach und erinnerte an die Zeit nach dem 1. Weltkrieg, als der Verein wiedergegründet wurde. Nach seiner Meinung wäre dem deutschen Volk viel erspart geblieben, wenn damals Sozialdemokraten die Regierungsverantwortung allein getragen hätten. Aus den Lehren zweier fruchtbarer Kriege, die 54 Millionen Tote unter fast allen Völkern der Erde gekostet hätten, könne nur die Lehre gezogen werden, mit aller Kraft den Frieden zu bewahren. Konrad Adenauer habe die Versöhnung mit Frankreich begonnen. Willy Brand habe sie in Richtung Osten weitergeführt. Vieles sei heute ohne diese Friedenspolitik nicht denkbar.

Unter Anleitung von Roman Kempf wurde der Gewinn aus der Jubiläumsveranstaltung für die Ausstattung eines Kinderspielplatzes verwendet.

1980-1989

Am 12.09.1980 übernahm Armin Farrenkopf kommissarisch den 1. Vorsitz, bis er am 30.01.1981 von Erich Grasmann abgelöst wurde.

Am 13.03.1981 forderte der SPD-Ortsverein zum ersten Mal die Einrichtung eines Fußgängerüberweges am Cafe König. Die teilweise unbefriedigende Verkehrssituation lieferte seitdem immer wieder Diskussionsstoff für die Monatsversammlungen.

Im Januar 1983 wurde Karl Ripberger zum 1. Vorsitzenden, Armin Farrenkopf zum Stellvertreter gewählt.

Die Kommunalwahl am 18.3.1984 brachte dem Ortsverein zwar leichte Stimmengewinne, aber ein vierter Platz im Gemeindegremium wurde trotzdem verfehlt. Karl Wolf, Karl Ripberger und Armin Farrenkopf zogen in den Gemeinderat ein. In einer Monatsversammlung nach der Wahl wies 1. Vorsitzender Karl Ripberger darauf hin, dass 1990 das Amt des 1. Bürgermeisters vakant sein werde und schon heute die Weichen dafür gestellt werden müssen, da die SPD mit Sicherheit einen Kandidaten nominieren werde.

Am 18.2.1989 schied Karl Ripberger aus beruflichen Gründen aus der Vorstandschaft aus. Neuer Vorsitzender wurde Dieter Steffen, sein Stellvertreter Roman Kempf.

In der Monatsversammlung am 08.05.1989 wurde Roman Kempf einstimmig zum Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl im darauffolgenden Jahr gewählt. Die 70-Jahr-Feier am 22. Oktober des gleichen Jahres sowie die Kommunalwahl am 18.3.1990 waren dann auch die Themenschwerpunkte in den nächsten Monatsversammlungen. Dem 1. Vorsitzenden Dieter Steffen war es gelungen, mit dem SPD-Landesvorsitzenden Rudolf Schöfberger einen hochkarätigen Landespolitiker als Hauptredner der 70-Jahr-Feier zu gewinnen. Im vollbesetzten Gemeinschaftshaus verstand es der Genosse aus München, Begeisterung für sozialdemokratische Politik zu wecken.

1990-1999

Als erste Gruppierung der für den Gemeinderat kandidierenden Parteien und Wählergruppen hat der SPD-Ortsverein am 29.01.1990 im Nebenzimmer des Gasthauses "Goldenes Faß" seinen Bürgermeisterkandidaten und die Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Neubau des Kindergartens, innerörtliche Verkehrsberuhigung, die Sicherung der Trinkwasserversorgung, der Ausbau des Kanalnetzes, der Bau einer Dreifachturnhalle und naturnahe Waldbewirtschaftung waren die Hauptpunkte des SPD-Wahlprogramms.

Die Kommunalwahl am 18.März 1990 brachte für die SPD in Großheubach erfreuliche Ergebnisse. Mit Karl Wolf, Armin Farrenkopf, Nikolaus Paul und Roman Kempf war sie nun die zweitstärkste Fraktion im Rathaus. Mit 2.777 Stimmen erhielt Roman Kempf nach Günther Oettinger von der CSU die meisten Stimmen.

Mit 29,3% hatte er auch ein beachtliches Ergebnis bei der Bürgermeisterwahl erhalten und lag damit klar vor seinen Konkurrenten Werner J. Zöller (10,9%) und G. Dauber (8,4%). Noch am Wahlabend gratulierte Roman Kempf im Namen der SPD Günther Oettinger, der mit 51,7% überraschend im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hatte, zum Bürgermeister.

Bei der Generalversammlung am 23.02.1991 stand 1. Vorsitzender Dieter Steffen aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung. Wie schon zweimal in der Vergangenheit übernahm auch diesmal wieder Karl Wolf dieses verantwortungsvolle Amt. Im Juli des gleichen Jahres wurde er auch für 25-jährige Tätigkeit im Gemeinderat geehrt.

Schwerpunkte unserer Parteiarbeit 1992 waren der Kindergartenneubau, das Neubaugebiet Dammäcker und der öffentliche Personen-Nahverkehr verbunden mit der Umgehungsstraße. Roman Kempf engagierte sich hier für eine Bürgerumfrage. Die festgestellte Trasse A wurde von der Großhaubacher SPD abgelehnt, die Trasse F favorisiert.

Bei den Vorstandswahlen 1993 wurde die gesamte Vorstandschaft bestätigt, lediglich Georg Neumann kam als Beisitzer neu in die Vereinsführung. In das Jahr 1993 fiel auch der Spatenstich für den Kindergarten St. Elisabeth mit Hort. Hubert Busch wurde für 40jährige Parteimitgliedschaft von Dr. Heinz Kaiser geehrt. Dammäcker, Trinkwasserversorgung und das Kanalnetz waren nur einige unserer wichtigsten Besprechungspunkte.

Im Jahr 1994 feierte der SPD-Ortsverein sein 75-jähriges Bestehen. Zu der gelungenen Feier waren viele Gratulanten und Gäste erschienen, um den zahlreichen Ansprachen und Ehrungen beizuwohnen.

1995 konnte Karl Wolf den ersten Vorsitz aus Altersgründen nicht mehr ausüben. Armin Farrenkopf übernahm diese verantwortungsvolle Aufgabe, sein Stellvertreter wurde Roman Kempf. Die Vorbereitungen zur Kommunalwahl 96 begannen. Roman Kempf wurde unser Bürgermeisterkandidat. In der Wahl am 10.3.1996 unterlag er zwar dem amtierenden Bürgermeister Günther Oettinger, konnte aber Dank seines Einsatzes ein hervorragendes Ergebnis für die Großheubacher SPD erzielen. Mit Brigitte Bick errangen wir einen fünften Sitz im Gemeinderat.

Im März 97 wurde die von Armin Farrenkopf geführte Vorstandschaft größtenteils bestätigt und für die nächsten zwei Jahre einstimmig gewählt. Im Oktober konnten wir die Bundestagsabgeordnete Heidi Wright zu einer Info-Veranstaltung zu dem Thema Renten in Großheubach begrüßen.

Der SPD-Ortsverein zählte 1998 50 Mitglieder. Das Volksbegehren "Abschaffung des Bayrischen Senats" unterstützten wir tatkräftig. 77,74% der Großheubacher Urnengänger gaben uns Recht.

Brigitte Bick machte mit dem Jugendtreff viele Landkreisgemeinden auf Großheubach aufmerksam. Der Jugendtreff Großheubach wird als Vorbild bezeichnet.

Nach 33 Jahren aktiver Arbeit legte Karl Wolf im Oktober 1998 aus gesundheitlichen Gründen alle seine Ämter nieder. Sein Nachrücker im Gemeinderat wurde Bernhard Herbig.

Ein Führungswechsel bahnte sich im Jubiläumsjahr 1999 an: Armin Farrenkopf stand als erster Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Auf der Jahreshauptversammlung am 12.3.1999 wurde Roman Kempf einstimmig in dieses Amt gewählt. Sein Stellvertreter Holger Ortmeier, sowie die gesamte Vorstandschaft erhielten ebenfalls einstimmig das Vertrauen.

Im Mai veranstalteten wir mit Herrn Rektor Klieber eine Infoveranstaltung zur geplanten Schulreform. Die eigene Vereinszeitung "Großheubach-News" erschien auf Initiative von Holger Ortmeier das erste Mal. Das Highlight des Jahres war die 80-Jahr-Feier des Ortsvereins. Neben der Landesvorsitzenden Renate Schmidt konnten wir zahlreiche Freunde und Gäste zu der Feier begrüßen.

2000-heute

Im März 2000 referierte Dr. Ulrich Schüren, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, über aktuellen Themen auf Kreisebene. Die Mobilfunkantennen, der Hochwasserschutz, Änderung der Bebauungspläne zur besseren Wohnraumnutzung und vieles mehr beherrschten unsere Versammlungen. Das Volksbegehren "die bessere Schulreform" unterstützten wir mit einem Infostand. An der Großdemo des Landschaftsschutzvereines Bürgstadt-Großheubach-Kleinheubach-

Miltenberg gegen Trasse A nahmen wir zahlreich teil. Lösungen zur Verbesserung des Verkehrsaufkommens und der Parkmöglichkeiten waren - federführend durch Roman Kempf - einer der Schwerpunkte unserer Vereinsarbeit. SPD-Gemeinderätin Brigitte Bick legte Ende 2000 ihr Amt als Jugendbeauftragte aufgrund der Verhaltensweise des Rathauschefs nieder.

Die am 16.03.2001 durchgeführte Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen brachte keine Neuerungen. Roman Kempf und seinem gesamten Team wurde erneut das Vertrauen ausgesprochen. Im April referierte Norbert Straub, Sprecher der Bürgeriniative gegen Mobilfunkantennen, über die Beschwerden und Sorgen betroffener Bürger. Dieses brisante Thema wird uns in nächster Zukunft häufig beschäftigen. Erste Anträge an den Gemeinderat sind gestellt, weitere Aktivitäten geplant. Unser Fragebogen Großheubach 2001 zeigte uns bei der Beantwortung durch die Großheubacher Bürgerinnen und Bürger die Meinungen und Wünsche der Befragten auf. Die Beantwortung der Frage: Die politische Arbeit des SPD-Ortsvereins stimmt mich zufrieden, beantworteten fast 76 Prozent der Befragten mit Ja. Die Kommunalwahl 2002 wirft ihre Schatten voraus. Bernhard Herbig und Holger Ortmeier wurden einstimmig als Kreistagskandidaten nominiert. Erklärtes Ziel des Ortsvereins ist es, mit seinem Kandidatenteam im März 2002 die CSU-Mehrheit im Rathaus zu brechen.

Im April 2001 wurde 2. Vorsitzender Holger Ortmeier mit der Koordination zur Erstellung einer Homepage des SPD-Ortsvereins beauftragt. Seit dem 18. Juni 2001 ist der SPD-Ortsverein im Internet vertreten.

Unser jahrelanger Widerstand gegen die Trasse A nutzte leider nichts: Im Mai 2001 wurde die Klage gegen die Trasse abgelehnt. Eine Infoveranstaltung zum Thema „Großheubacher Landabtretungen an Miltenberg“, mit dem Historiker Otto Wilhelm Keller fand regen Zuspruch.

Der Jahresbeginn 2002 war geprägt vom Kommunalwahlkampf. Mit engagierten Kandidaten versuchten wir unser Ziel, die absolute CSU-Mehrheit im Rathaus zu verhindern, zu verwirklichen. Dies gelang uns zwar diesmal noch nicht, aber erstmals in der langen Geschichte unseres Ortsvereines errangen wir mit unserer Kandidatenliste sechs Sitze im Gemeinderat. 29,59 % der Wählerinnen und Wähler sprachen uns ihr Vertrauen aus.

Die Bundestagswahl unterstützten wir mit Plakataktionen und Infoständen. Nach den ersten Hochrechnungen stand fest, Gerhard Schröder ist wieder Bundeskanzler und Heidi Wright ist ebenfalls wieder Mitglied des Bundestages. In Großheubach stimmten 32,2 % der Urnengänger bei der Direktwahl und 32,8 % bei der Liste für die SPD.

Bei der Jahreshauptversammlung im Februar 2003 wurde die Vorstandschaft des SPD-Ortsvereines in ihren Ämtern bestätigt, lediglich Kassiererin Bärbel Schmitt und Udo Neuberger als Besitzer kamen neu hinzu. Der zweite Vorsitzende, Holger Ortmeier, ist seit diesem Jahr auch Mitglied des SPD-Kreisvorstandes.

Zum aktuellen Thema „Reform der Krankenhaus GmbH Miltenberg“ informierten wir mit Gaby Almritter, Kreisrätin und Mitglied im Krankenhaus-Ausschuss, über die Lage der Krankenhäuser Erlenbach und Miltenberg.

Bei der Wahl des Bezirkstages unterstützten wir den Kleinheubacher SPD-Kandidaten Michael Böhme, der erneut in dieses Gremium gewählt wurde. Unsere Besichtigung und Infoveranstaltung des Wasserwerkes in der Friedenstraße wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Im Jahr 2003 fand wieder einmal ein Vereinsausflug statt, der uns in die Bundeshauptstadt Berlin führte.

Das 85-jährige Bestehen feierte unser Ortsverein 2004 gebührend. Bei der Jubiläumsfeier, mit zahlreichen Ehrungen verdienter Parteimitmitglieder, konnten wir viele Gäste und Parteifreunde begrüßen. Die Umgehungsstraße wurde bei einer Trassenbegehung am 22.10.2004 den zahlreichen Teilnehmern ausführlich erklärt.

Die Europawahl 2004 war aus unserer Sicht nach entäuschend, nur 16,68 % der Wähler gaben der SPD ihre Stimme. Beim Volksbegehren gegen die Forstreform hielten es nur 7,9 % der Stimmberechtigten für notwendig, die Forstämter in ihrer jetzigen Form beizubehalten.

Unser Vereinsausflug führte uns dieses Jahr nach München.

Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am 11.02.2005 wurde der erste Vorsitzende Roman Kempf zum dritten Mal im Amt bestätigt. Die restliche Vorstandschaft wurde ebenfalls einstimmig wiedergewählt, neu im Amt ist Albert Weber als Kassenprüfer.

Im Mai 2005 referierte Thorsten Meyerer in unserem Vereinslokal über das Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz. Die Baugebiete Sandheide und Dammäcker, der Verkauf des Kreiskrankenhauses Miltenberg, die Verpachtung des Großheubacher Waldes und die Umgehungsstrasse mit ihrem riesigen Landverbrauch und ihrer fragwürdigen Finanzierung wurden in unseren Monatsversammlungen ausführlich behandelt. Roman Kempf prophezeite eine Verschuldung der Gemeinde von 4 – 5 Mio. € in den nächsten 10 Jahren. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl erreichten die Sozialdemokraten in Großheubach 32,2 %. Wir besichtigten das Brauhaus Faust und nahmen an der Großheubacher Kerb teil. Eine gelungene Weihnachtsfeier im Goldenen Faß rundete das Jahr ab.

Am 22.03.2006 waren wir Gastgeber der SPD-Kreiskonferenz mit Neuwahl. Tatkräftig unterstützten wir Olav Müller bei seiner Kandidatur als Kreisvorsitzender. Er unterlag knapp Thorsten Meyerer. ÖDP-Kreisrat Uli Frey folgte unserer Einladung und referierte zum Thema: „Keine Gentechnik im Essen“. Eine Infoveranstaltung zum Baugebiet Dammäcker wurde von den Großheubacher Bürgerinnen und Bürger gut besucht. Beherrschende Themen in unseren Versammlungen waren die zigfachen Änderungen bei der Umgehungsstrasse, die General-Sanierung der Schule und die wiederholten Beschwerden der Großheubacher über den Zustand des verpachteten, gemeindlichen Waldes. Die von Holger Ortmeier gepflegte Homepage unseres Ortsvereines erfreut sich immer mehr Beliebtheit, 300 Besucher im Monat klicken unsere Seiten an. Ein Schoppen beim Wengertsknecht und die Besichtigung der Zehntkeller wurden sehr gut angenommen. Bei der alljährlichen Weihnachtsfeier wurden Marga Siever und Roland Zipf für 30- und Marga Weber für 40-jährige SPD-Mitgliedschaft geehrt.

2007 warf die Kommunalwahl des nächsten Jahres ihre Schatten voraus. Es wurde das Wahl-Programm und die Kandidatenliste vorbereitet. Im Februar 2007 trat Gemeinderat Nikolaus Paul aus der SPD aus, behielt sein Mandat jedoch als Parteiloser inne. Bei der am 09.03.2007 stattgefunden Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen wurde der erste Vorsitzende Roman Kempf mit seinem gesamten Team in ihren Ämtern bestätigt. Bei einer Infoveranstaltung zum Kleinheubacher Kreisel, mit dem Kleinheubacher Gemeinderat Thomas Münig, konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über die weitere Verkehrsplanung informieren. SPD-Kreisvorsitzender Thorsten Meyerer informierte über die Kreispolitik und Robin Haseler, Weilbach stellte den Juso-Unterbezirk in Großheubach vor. Die Störfälle in Atomkraftwerken nahm Werner F. Zöller zum Anlass und referierte zum Thema „Ökostrom statt Atomstrom“.

Bei der Aufstellungsversammlung zur Kommunalwahl 2008 wurde Brigitte Bick als erste Frau in Großheubach, zu Bürgermeisterkandidatin gekürt. Mit engagierten Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten und ihrem Slogan „SPD trifft ins Schwarze“ will sie Bürgermeisterin werden.

Am 15.02.2008 fand die öffentliche Kandidatenvorstellung zur Kommunalwahl im Goldenen Faß statt. In einer begeisternden Ansprache stellte Brigitte Bick sich selbst und Ihre Ziele vor.

Bei der Wahl am 02.03.2008 erreichte Brigitte sagenhafte 35 % und fügte dem amtierenden CSU-Bürgermeister herbe Verluste zu. Über 33 % der abgegebenen Stimmen entfielen auf unsere Liste und die Großheubacher SPD hat erstmalig in ihrer Geschichte sieben Sitze im Gemeinderat.

Unser lang ersehntes Ziel, die absolute CSU-Mehrheit zu brechen, ist gelungen. Auch unsere Kreistagskandidaten Bernhard Herbig und Holger Ortmeier verbesserten ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2002. Trotz dieses Wählervotums blieb Brigitte Bick und den Großheubacher Sozialdemokraten das Amt des Zweiten Bürgermeisters durch Mehrheitsbeschluss von CSU und PWG/FW verwehrt.

Bei den Landtags- und Bezirkstagswahlen unterstützten wir unsere Kandidaten Thorsten Meyerer und Otto Schmedding. Das Ergebnis von rund 18 % entsprach nicht unseren Erwartungen, war aber höher als der Kreisdurchschnitt.

Die Monatsversammlungen wurden wieder von aktuellen Themen, besonders vom Lärmschutz am Gemeinschaftshaus beherrscht. Die von Brigitte Bick ins Leben gerufenen Frauen-Spaziergänge fanden regen Zuspruch, sorgten aber auch für Unruhe beim politischen Gegner.

Ein Vereinsausflug in die Bundeshautstadt Berlin und eine gelungene Weihnachtsfeier im Cafe Rosenbusch rundeten das Jahr ab.

Im März 2009 fand die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft statt. Erster Vorsitzender Roman Kempf und die gesamte Vorstandschaft wurden erneut in ihren Ämtern bestätigt.

Im September 2009 fand unsere 90 Jahrfeier im Historischen Rathaus statt. Als Überraschungsgast erschien Florian Pronold, Vorsitzender der Bayern-SPD. Bei der Bundestagswahl warben wir mit großem Engagement für die Ziele unserer Partei. Mit Walter Steinmeier erreichten wir aber nur 23 Prozent der Wählerinnen und Wähler.

Die Monatsversammlungen wurden durch lokalpolitische Themen wie das Radwegekonzept, die Hochwasserführung des Heubachs und die Generalsanierung des Kindergartens Sankt Peter beherrscht. Unser Antrag im Gemeinderat zu Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt wurde abgelehnt, aber es wurden immerhin Smeylis angeschafft.

Bei der Jahreshauptversammlung am 18.02.2011 wurde Brigitte Bick zur stellvertretenden Vorsitzenden unseres Ortvereines gewählt. Der Rest der Vorstandschaft wurde bestätigt.

Im April fand eine Infoveranstaltung zu den Themen Rente und Pflege statt. Als Referenten konnten wir Wolfgang Bauer, Weilbach und Gerhard Schumacher, Erlenbach gewinnen. Wir setzten uns für den Erhalt des historischen Gasthauses Hirschen ein und dachten im Falle eines Abrisses ein Bürgerbegehren an. Die Nutzung gemeindlicher Dachflächen mit Photovoltaik wurde ausführlich besprochen. Die von Kleinheubachs Bürgermeister Danninger angedachte Mainquerung für Radfahrer und Fußgänger lehnten wir ab.

Bereits 2012 gab Roman Kempf seine Kandidatur zur Bürgermeisterwahl 2014 bekannt. Die Kommunalwahl beherrschte von nun an unser Versammlungen. So konnten wir am 24.02.2012 Robin Haseler aus Weilbach begrüßen. Er stellte das SPD-Energiekonzept im Landkreis Miltenberg vor. Im November hatten wir Vertreter des Heimat- und Verkehrs-vereins zum Thema Tourismus zu Gast. Wir besichtigten das Bio-Energiedorf Rai-Breitenbach und Rüdiger Rätz, Jugendbeauftragter in Hessen, war im Januar 2013 unser Gast zum Wahlkampfthema „Junges Großheubach“.

Bei der Jahreshauptversammlung am 08.03.2013 wurde die Vorstandschaft für zwei weitere Jahre wiedergewählt. Gast war auch MdB Bernd Rützel aus Gemünden.
Am 16.03.2013 veranstalteten wir ein Kandidatentreffen für unsere Gemeinderatsliste. Mit der Einladung zu einem Bürgerdialog gaben wir den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Diskussion über unsere Wahlprogrammpunkte „bürgeraktives, gastfreundliches, junges und energieautarkes Großheubach“. Bei der Bundestagswahl erreichten wir Sozialdemokraten 25,7 Prozent. Martina Fehlner, Aschaffenburg kandidierte für den Bayerischen Landtag und schaffte den Einzug ins Parlament. Auf die SPD entfielen 20,6 Prozent.

Im Wahljahr 2014 wurde u.a. durch Hausbesuche intensiv um Wählerstimmen geworben. Bürgermeister Oettinger war aus der CSU ausgetreten und kandidierte parteilos gegen seine Mitbewerber Roman Kempf (SPD), Gernot Winter (CSU) und Kurt Bittner (PWG/FW). Das Wahlergebnis war für alle Beteiligten überraschend. Oettinger erhielt im ersten Wahlgang 52 Prozent der Stimmen. Roman Kempf erhielt mit 20 Prozent das zweitbeste Ergebnis. CSU und SPD verloren je ein Mandat im Gemeinderat, die SPD hat noch 6 Sitze. Roman hatte mit 3090 Wählerstimmen als Gemeinderat den höchsten Zuspruch aller Kandidaten und erhielt für das Amt des Kreisrates 15000 Stimmen. Das Amt konnte er durch seine weitere Beschäftigung beim Landratsamt aber nicht antreten. Erfreulicher verlief die Wahl des Landrates. Jens Marco Scherf (Grüne), gemeinsamer Kandidat der SPD, Grünen und ÖDP, gewann bei der Stichwahl am 30.04.2014 mit 40 Stimmen Vorsprung gegen seinen Mitbewerber Michael Berninger (CSU). Bei der Europawahl erzielten wir 20,01 Prozent, Karin Westphal wurde wiedergewählt.

Romans Idee eines Dorfladens für Großheubach wurde vom Gemeinderat abgelehnt und Brigitte Bick regte den „Baum des Jahres Park“ gegenüber dem Lunapark an. Gegen die Verlegung des Radweges an der FRIPA sammelten wir Unterschriften und forderten das Verbot von Glyphosat auf gemeindeeigenen Flächen. Leider verstarb im Oktober 2014 unser Ehrenvorsitzender Karl Wolf.

2015 legte Karl Otto Kempf sein Gemeinderatsmandat aus gesundheitlichen Gründen nieder, sein Nachrücker wurde Werner J. Zöller. Die Vorstandswahlen ergaben keine Änderungen, neuer Beisitzer wurde Heiko Roll. Themen bei unseren Versammlungen waren die Verpachtung des Großheubacher Waldes, die Windkraft auf den Höhen des Roßhofes und die angedachte Bootsanlegestelle am Main. 2015 verstarb Altkanzler Helmut Schmitt.

Bei unserer Jahreshauptversammlung 2016 konnten wir die ehemaligen Abgeordneten Heidi Wright MdB und Harald Schneider MdL begrüßen. Heidi referierte zum Thema Energie und Harald zum Thema Flüchtlinge. Im Juli trafen wir uns mit Bernd Rützel, MdB zu „Brotzeit, Bier und Politik“ im Vereinslokal. Karlheinz Paulus, Mitglied im Ausschuss Rettungswesen und Gesundheitsregion plus referierte im November über die Bereitschaftspraxen im Landkreis. Der Widerstand der Röllbacher Nachbargemeinde gegen unsere Windkraftpläne, teilweise von Großheubacher CSU-Räten unterstützt, stieß bei uns auf Unverständnis.
Für Roman Kempf, der sein Mandat als Gemeinderat niederlegte, rückte Petra Dauber nach.

Die Sanierung des Gemeinschaftshauses und die Radwegeführung am Kleinheubacher Megakreisel gaben uns bei den Treffen genügend Gesprächsstoff. Die Besichtigung des renovierten Gasthauses Hirschen und die Führung im Uhrenmuseum fanden im Januar 2017 statt. Im März 2017 rückte Thomas Schmitt für Rudi Bretzigheimer in den Gemeinderat nach. Bei der Vorstandswahl 2017 ergaben sich keine Veränderungen. Mit Helga Raab-Waase wurde zum ersten Mal eine Frau SPD-Kreisvorsitzende. Auf Bundesebene wurde Martin Schulz mit 100 Prozent Stimmen zum SPD-Vorsitzenden gewählt und Walter Steinmeier wurde neuer Bundespräsident. Die BI Windkraft wurde von uns unterstützt und 640 Unterschriften an Bürgermeister Oettinger übergeben. Gernot Winter(CSU) initiierte das Ratsbegehren „Schutz für Mensch und Natur“ dagegen. Die BI Pro Windkraft unterlag bei der Abstimmung mit 32,4 Prozent dem Ratsbegehren mit 67,6 Prozent.

Das desaströse Ergebnis bei der Bayernwahl 2018 mit 9,7 Prozent wurde diskutiert. Hauptschuld an dem schlechten Abschneiden sah man in der Profillosigkeit der SPD. Das erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurde auch von uns unterstützt und 17,4 Prozent der Stimmberechtigten haben unterschrieben. Petra Dauber wurde 2019 neue, stellvertretende Vorsitzende unseres Ortsvereines. Brigitte Bick, die dieses Amt acht Jahre begleitete, stand nicht mehr zu Verfügung. Roman dankte Brigitte für Ihr großes Engagement. Sie war auch 18 Jahre Gemeinderätin, Bürgermeister-kandidatin und Gründerin der Frauenstammtische. Die restliche Vorstandschaft wurde wiedergewählt.

Wir danken unseren Wählerinnen und Wählern, Freunden und Unterstützern für die jahrelange Treue und versprechen Ihnen, uns auch weiterhin für unser liebenswertes Großheubach mit ganzer Kraft einzusetzen.

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